Ankunft und Verteilung der Spenden in Kubuneh
114 Kartons sind in diesem Jahr wieder auf die Reise gegangen und sind mit vergleichsweise minimaler Verspätung in Kubuneh eingetroffen. Die Abholung erfolgte mit gemieteten Fahrzeugen reibungslos. Warum gemietet? Ihr ahnt es schon, der KuKi-Bus und der Casa-Garandi-Bus stehen mal wieder in der Werkstatt. Die Straßenverhältnisse vor Ort bringen die alten Fahrzeuge arg an Ihre Grenzen. Aber jetzt zu den schönen Nachrichten.
MoFire von Casa Garandi Football United hat die 16 Kisten für den Verein selbst abgeholt und direkt zum neuen Vereinsgebäude gefahren, welches im letzten Jahr mit Eurer und unserer Hilfe fertig gestellt werden konnte. Freude und Überwältigung waren groß. Es hat Wochen gedauert, bis der letzte Karton geöffnet und alles begutachtet, ausprobiert und eingerichtet war. In einem der ersten Kartons fand MoFire den so sehr gewünschten Drucker vor, mit dem er künftig das ein oder andere selbst erledigen kann, statt irgendwo dafür zahlen zu müssen. Mehrere Tage war man mit dem Drucker beschäftigt, ehe überhaupt der nächste Karton geöffnet wurde. Wir haben im Laufe der Zeit mehrere Wünsche registriert und konnten einige in dieser Aktion verwirklichen. Hierzu gehört zum Beispiel auch was MoFire „Flying lights“ nennt, seit er sie auf Fotos bei uns gesehen hat. Wir konnten kleine Solar-Lichterketten mitsenden. Mehrere Abende wurde mit ihnen trainiert und gefeiert, ehe weitere Kartons geöffnet wurden. Ganz großes Highlight war ein gespendetes Tor mit einknüpfbarer Torwand. Eine Herausforderung für die Coaches schon beim Zusammenbauen. Man ist sich einig, dass noch nie jemand in Kubuneh eine Torwand besessen oder bespielt hat und diskutiert nun, ob sie nicht vielleicht sogar der erste Verein in Gambia sind. Da haben wir so unsere Zweifel, aber es ist umwerfend die pure Freude und den Stolz mitzuerleben. Bei allen Fußballern kam der Kick-Off Ball gut an und nachdem alle 85 Kinder des Vereins offenbar Schlange stehen, um das mal auszuprobieren, werden wir wohl im kommenden Jahr noch welche einpacken.
Um das Mädchen-Team haben sich vor allem unsere Ehrenamtlichen wieder besonders gekümmert und schon im Vorfeld selbst Geld zusammengelegt, um im Ausverkauf Wäsche zu kaufen. Ergänzend wurden dann wieder Damen-Hygiene-Artikel gepackt und gesondert gekennzeichnet auf die Reise geschickt. Das dritte Jahr statten wir nun das Mädchen-Team aus und es hat sich inzwischen rumgesprochen. Organisator MoFire wurde in diesem Jahr auf der Straße im Dorf von Eltern angesprochen, dass ihre Mädchen (keine Spielerinnen) auch etwas von den Spenden benötigen würden. Das können wir natürlich gut verstehen. Aber es ist uns leider nicht möglich, alle Mädchen des Dorfes zu versorgen.
Von dem Fahrgeld, welches wir für Abholung gesendet hatten, war noch etwas übrig. Es wurde direkt in das nächste Auswärts-Spiel und eine warme Mahlzeit für alle investiert.
Alle Spenden, die an die Patenfamilien von KuKi-Gambia e.V. oder andere Empfänger gehen sollten, wurden von Sekretärin Fatou abgeholt.
Noch am gleichen Tag hat sie den Alkalo informiert, der Spenden für das Schul-Team abgeholt hat, ebenso Landing für seinen Verein. Auch das Krankenhaus hat zügig Spritzen usw. abgeholt. Nicht zu vergessen die Patenkinder, die die Päckchen ihrer Paten entgegen nehmen konnten. Da sehr viele Menschen in Kubuneh bei Fotos sofort vor Stolz sehr ernst schauen, entnehmen wir die pure Freude häufig aus den hunderten Sprachnachrichten, die uns ereilen.
Ganz gespannt haben wir auf den Tag gewartet, an dem die Patenfamilien zum Arbeitseinsatz im Ausbildungszentrum kamen. Ganz ähnlich wie bei uns im Verein kommen die Leute zwei drei mal im Jahr zusammen um die Anlage zu pflegen. Im letzten Jahr hatten wir erstmals Spielzeug- und Kleidungsspenden mitgesendet, die verteilt wurden. Wir hatten etwas Sorge, ob es Streit beim Aussuchen gibt, aber es lief wunderbar. So hatten wir angefragt, was denn am meisten benötigt wird und die meisten sagten, Kleidung sei kaum zu bezahlen. So hatten wir es uns zur Aufgabe gemacht, dieses Jahr gezielt neben den Fußball-Sachen normale Kleidung zu sammeln. Für jedes Alter war etwas dabei.
Es hat sich herumgesprochen, dass die Helfer auch belohnt werden und sich Bekleidungsgegenstände aus den Bananenkartons aussuchen dürfen. Dementsprechend kamen 55 Patenkinder mit Eltern um von 9 Uhr bis 11 Uhr das Grundstück zu reinigen. Alle Helfer erhielten u.a. einen Regenschirm für die Regenzeit, den sie jedoch auch als Sonnenschirm nutzen können.
Alle Helfer durften sich dann etwas aus den Kartons aussuchen.
Yvonne und Nicole hatten für alle 120 Patenkinder Federmäppchen mit Bleistiften, Anspitzer, Zahnbürsten, Zahnpasta und Seife gepackt. Die 55 Kinder, die geholfen haben, durften ihr Mäppchen schon mitnehmen. Die anderen Kinder bekommen ihr Mäppchen bei der Auszahlung der Schul-Gelder.
Im September wird KuKi einen eigenen Container mit Werkbänken und Maschinen für das Ausbildungszentrum auf die Reise schicken.
Wir werden die Gelegenheit nutzen und die Spenden, die wir inzwischen schon wieder erhalten haben, direkt wieder mitsenden. Hier sind dann auch andere Größen als Bananen-Kartons möglich.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern und unseren fleißigen Helfern, die das jedes Jahr möglich machen.